Nach abgeschlossener Familienplanung stellt sich für viele Paare die Frage, in welcher Form eine sichere Verhütung erreicht werden kann. Sehr schnell ist man sich einig, dass es die sicherste aller Möglichkeiten sein soll.
Bei der Frau bietet sich als Verfahren die operative Eileiterunterbindung oder Eileiterverödung an, beim Mann die Durchtrennung der Samenleiter. Beide Verfahren haben den Vorteil, dass keine sonstige Verhütungsmittel mehr eingesetzt werden müssen.
Folgende Fragen wollen wir hier beantworten:
Aber warum denn der Mann?
Ein möglicher Eingriff bei Frauen ist potentiell risikoreicher, da es in der Regel ein Bauchhöhleneingriff in Vollnarkose ist. Somit gehen die Frauen für die Verhütung in einer Beziehung medizinisch ein deutlich höheres Risiko ein. Beim Mann hingegen ist dieser Eingriff in lokaler Betäubung, der am Hodensack durchgeführt wird und dessen Nebenwirkungen deutlich geringer einzuschätzen sind. Rational gesehen ist es eigentlich eine klare Angelegenheit.......oder?
Die Sterilisation (Vasektomie) selbst ist ein relativ einfacher Eingriff. Nach lokaler Betäubung am Hodensack werden die Samenleiter durchtrennt und die Enden verschlossen. Der gesamte Eingriff dauert etwa 30-45 Minuten.
Die Krankenkasse übernimmt keine Kosten für eine Vasektomie.
Kann eine Vasektomie wieder rückgängig gemacht werden?
Technisch ist ein erneutes Verbinden der beiden Enden des durchtrennten Samenleiters möglich (Vasovasostomie). Trotzdem kann der Erfolg nicht vorhergesagt werden, denn selbst wenn die Durchgängigkeit der Samenleiter wiederhergestellt ist, ist die "Baby-Take-Home-Rate" deutlich niedriger als bei zuvor nicht vasektomierten Männern.
Was passiert mit den Spermien nach Vasektomie?
Im Hoden erfolgt die Produktion des männlichen Sexualhormons Testosteron und auch der Samenzellen. Da der Hoden von der OP nicht erfasst wird, wird das Testosteron unverändert gebildet und an das Blut abgegeben. Aber auch die Spermien werden weitergebildet. Es ist ja nur an dem Transportweg der Spermien, dem Samenleiter, operiert worden, nicht an der Produktionsstätte, dem Hoden. die Spermien werden in den Nebenhoden transportiert, indem sie weiterreifen. Im Nebenhoden werden die Spermien im Folgenden von den eigenen Immunzellen abgebaut.
Risiken und Nebenwirkung
Bei der Vasektomie müssen die Männer über die möglichen Komplikationen und Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Das gilt auch für sehr seltene Komplikationen. Grundsätzlich gilt, dass voroperierte Männer ein etwas höheres Komplikationsrisiko haben.
Bei jedem operativen Eingriff kann es zu Blutungen und Wundinfektionen als Operationsfolge kommen -auch bei der Vasektomie.
Risiken im Einzelnen sind:
Die Operation
Wer sich ein Videofilm hierzu anschauen möchte, kann dies beispielsweise bei YouTube unter dem Stichwort" Vasektomie" tun. Die Techniken unterscheiden sich meist nicht wesentlich.
Nach der Operation
Unmittelbar nach der Operation sollte für wenigstens eine´halbe Stunde eine Ruhephase eingehalten werden. Der Organismus hat in dieser Zeit Gelegenheit, sich unter ärztlicher Kontrolle zu erholen.
Sie sollten nach der Operation für 2-5 Tage sich körperlich schonen und lokale Belastungen vermeiden.
Nach 4 und 6 Wochen nach der Operation sollten Sie ein Spermiogramm abgeben, um den Erfolg der Operation zu bestätigen.
Jährliche Kontrollspermiogramme werden empfohlen.
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